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Gewässer: »Alles fließt.«
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Aus altem Kartenmaterial, aus der Erfahrung und Erinnerung älterer Landwirte können Gebiete bezeichnet werden, für die eine Nutzung als Wiese von Vorteil wäre. Entsprechende Detailprojekte, Anreize und Kompensationen für Einnahmensausfälle sollen in Zusammenarbeit mit dem NÖ Landschaftsfonds erarbeitet werden. Durch die Zunahme der Tierhaltung für Freizeit und Tourismus (z. B. Pferdezucht), kann in Zukunft ein höherer Bedarf an Gras bzw. Heu lokal entstehen und auch lokal gedeckt werden.

Zusammenfassend die Vorteile eines ökologischen Wassermanagments:

· Das Kleinklima wird verbessert (mehr Feuchtigkeit, Regen)
· Die pflanzliche und tierischen Artenvielfalt wird gefördert
· Der Grundwasserspiegel wird stabilisiert und partiell gehoben
· Wassererosion wird durch entsprechende Bepflanzung verhindert, auch wird gleichzeitig Winderosion vermindert)
· Überschwemmungen im Siedlungsgebiet werden verhütet(im Vergleich zu landwirtschaftlichen Flächen entstehen im Siedlungsgebiet weit größere Schäden)
· Ansprechendes Erscheinungsbild der Landschaft in der Gemeinde ergibt bessere Nutzungsmöglichkeit für Zwecke der Erholung und des Fremdenverkehrs
· Damit zusammenhängend größere Wohnzufriedenheit der ansässigen Bevölkerung


Noch einige Anmerkungen zum Kanalbau:

Die Errichtung einer geregelten Abwasserentsorgung in unserer Gemeinde kann natürlich nur begrüßt werden. Die Qualität der Gewässer hat sich seit der Inbetriebnahme der Kläranlage auch teilweise verbessert. Allerdings werden nach wie vor illegale Einleitungen getätigt, wenngleich das Ausmaß dieser Einleitungen zurückgehen dürfte.


regelmäßige Kontrollen der Gewässer zur Verhinderung von illegalen Einleitungen sind notwendig. (Bild von Magdalena Frey)

Wassergüte Taschlbach und Nebenbäche



Es wurden nicht alle Werte bestimmt, die für eine vollständige Auswertung der Gewässergüte notwendig sind, Insbesondere wären noch Werte betr. Temperatur, Sauerstoffsättigung, und des biochemischen Sauerstoffbedarfs, Ammonium und elektrische Leitfähigkeit des Wassers zu untersuchen gewesen, damit eine vollständige Gewässergütemessung möglich ist.

Es können aus den Ergebnissen aber einige Rückschlüsse gezogen werden. Überhöhte Nitratwerte gehen oft mit erhöhten Ammoniumwerten einher und weisen auf Einträge aus Landwirtschaft oder häuslichen Abwässern hin. Allgemein scheint die Gewässergüte bei 2 zu liegen, an manchen Stellen bei 3. (Fischgewässer bis max. Nitratwert von 20mg/l). Es konnte auch unterhalb von Ladendorf bzw. unterhalb von Herrnleis ein ausgeprägter Abwassergeruch festgestellt werden, obwohl die Nitrat- und Phosphatwerte im Ortsgebiet von Ladendorf relativ gut scheinen. Die Werte aus dem Ablauf der Kläranlage sind besser als im Taschlbach selbst mit Ausnahme des Phosphats.

Es scheint so, dass bereits aus den bachaufwärts liegenden Gemeinden Nitrat importiert wird. Besonders in den Ortsgebieten von Herrnleis und Grafensulz scheint es Einleitungen von Abwasser in das dort verrohrte Gerinne zu geben. Die etwas in den sauren Bereich erhöhten Ph-Werte weisen auf zu großes Pflanzenwachstum im Bach hin. Im Sommer bei heißer und trockener Witterung werden die Werte wahrscheinlich wesentlich schlechter ausfallen (Trübung und Algenbildung ist mit freiem Auge zu bemerken)
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Wie von politischen Vertretern anlässlich der feierlichen Eröffnung der Kläranlage erklärt wurde, beeinflusst die Qualität des Oberflächenwassers auch entscheidend die Qualität des Grundwassers. Es erfolgt also eine wechselseitige Be-ein-flussung. Es wurde aus Gründen der geringen Wasserführung der lokalen Gewässer und aus Kostengründen die Variante einer Verbandskläranlage gewählt. Beteiligt sind neben der Gemeinde Ladendorf die Gemeinden Niederleis, Ernstbrunn und Kreuzstetten (nur für den Ortsteil Neubau-Kreuzstetten). Dem Vorteil der zentralen und technisch hochentwickelten Reinigungsmöglichkeiten stehen aber auch einige Nachteile gegenüber. Lange Leitungswege und Pumpwerke für Gebiete, die kein natürliches Gefälle zur Kläranlage aufweisen wären hier unter anderem zu nennen.

Dezentrale Systeme sind im Moment aufgrund der gesetzlichen Situation schwer realisierbar, können auch nur bei einer gewissen Menge an Wasser im Fliessgewässer in Betracht gezogen werden. Daher ist auch im Sinne einer ganzjährig reichlicheren Wasserführung langfristig eine Sanierung des Wasserhaushaltes durch landschaftsökologische Maßnahmen notwendig. (Anreicherung des Grundwassers, Wasserrückhalt, Bepflanzung, Erhöhung des Waldanteils.) Erst dann kann nach der jetzigen gesetzlichen Lage das gereinigte Abwasser dezentral eingeleitet werden, sofern im Bereich der Wasch- und Putzmittel und der Körperpflegeartikel nur schnell abbaubare und langfristig unschädliche Produkte verwendet werden. Ebenso ist die Belastung mit Hormon- und Medikamentenrückständen (z. B. Anti-Baby Pille) nicht außer Acht zu lassen.

Die Transportleitungen werden bei zentralen großen Abwassersystemen üblicherweise in Gewässernähe geführt, in unserer Gemeinde zum Teil auch unmittelbar an der Bachböschungskante . Dadurch ist einseitig eine Deregulierung des Gewässers für einen längeren Zeitraum – etwa 50 Jahre - unmöglich, weil die Transportleitung freigelegt werden würde. Außerdem durchschneidet die Kanaltrasse teilweise sensible Grundwasserzonen. Die Transportleitung verläuft streckenweise am Grundwasserspiegel und sogar im Grundwasser. Bei Undichtheiten würde das Abwasser direkt ins Grundwasser gelangen. Außerdem verläuft die Leitung im Sandbett und bei unsachgemäßer Ausführung (wenn abschnittsweise der vorgeschriebene Lehmschlag fehlen sollte) kann eine zusätzliche Drainagewirkung eintreten. Das Grundwasser könnte entlang des Kanalstranges durchsickern und damit würde der Talboden zusätzlich entwässert werden. Eine Absenkung des Grundwasserspieles ist, wie uns berichtet wurde, auch teilweise schon eingetreten.

Der Nachteil großer Systeme ist außerdem die Entfernung großer Wassermengen aus dem System, die parallele Führung und nach der Klärung schließlich die punktförmige Wiedereinleitung. Wir schlagen deshalb den Ankauf eines zusätzlichen Grundstückes östlich der Kläranlage bis zum Wirtschaftsweg vor, damit hier eine weitere Schönung des geklärten Abwassers in einem Schilf/Binsenbeet erfolgen kann. Die Verweildauer des Wassers würde im Bereich der Kläranlage von 1 Tag auf 2-3 Tage verlängert, sodass sich verbleibende Inhaltsstoffe besser abbauen können. Schlussendlich sollte das Wasser wieder einen Sandfilter durchfließen und in den Taschlbach eingeleitet werden.

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Die Grüne Alternative Ladendorf | Kontakt: Magdalena Frey frey@ma-frey.com