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Gewässer: »Alles fließt.«
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Wasser: Jeder Mensch braucht zum Überleben ca. 6l Wasser pro Tag Der Mensch besteht zu etwa 80% aus Wasser Ohne Wasser ist kein Leben möglich

Die Niederschlagsmenge in unserer Gemeinde beträgt etwa 400 mm pro Jahr. Der Gewässeranteil beträgt 0,7% der Gesamtfläche. Die Entwässerung erfolgt durch den Taschlbach und seine Nebenbäche.
Das sind:
· der Neubauer Bach, in den wiederum ein Zubringer aus Richtung Herrnleis einmündet
· der Herrnleiser Bach (das Herrnwasser). Er entspringt an der Gemeindegrenze zu Kreuzstetten.
· der Grafensulzer Bach (aus der Gemeinde Niederleis kommend)

Daneben gibt es noch einige Gräben, die nur selten Wasser führen wie z. B. den Garmannser Graben oder den Stiergraben. Die Wasserführung ist höchst unterschiedlich. Aufgrund fehlender Rückhaltemaßnahmen bzw. fehlender Pufferzonen wird nach einem Regen der Großteil des Wassers in der Regel innerhalb on 1 bis 2 Tagen aus dem System abtransportiert. Die Gewässer sind mit Ausnahme des Herrnwassers (oberhalb von Herrnleis) seit der Jahrhundertwende reguliert und weisen eine ökologisch äußerst ärmliche Struktur auf. Sie dienen gemäß ihrer trapezprofilartigen Gestaltung nur zum möglichst schnellen Abtransport der Niederschläge und haben ihre Funktion als Lebensraum für Fische und andere Tiere zum Großteil verloren.


Das optische Erscheinungsbild des Taschlbachs ist äußerst dürftig und monoton. – »Pflegemaßnahmen«

Die Böschung des Taschlbachs zwischen Gemeindezentrum und Barenthgasse war durch Rutschungen und Abschwemmungen beeinträchtigt. (Anm.: Unserer Meinung nach aufgrund des dort fehlenden Bewuchses. Zur finanziell aufwändigen „Sanierung“ wurden Bäume bzw. Pfosten verwendet um den Bach wieder zu begradigen. Anscheinend wurden wir aber falsch verstanden. Wir meinten lebende Baüme und nicht tote!!)

Zusätzlich dazu ist der Grafensulzer Bach in nahezu der gesamten Länge mit Halbschalen ausgelegt. Der Kontakt mit dem Grundwasser kann daher nur in eine Richtung stattfinden, d. h. es wird durch Drainagen Wasser in den Bach geleitet, die Versickerung aber unmöglich gemacht. Es fehlen fast vollständig Pufferzonen zu den Gewässern. In der Vergangenheit waren fast überall Feuchtwiesen vorhanden, die auch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden. Durch Maßnahmen während der Kommassierung in den 60er und 70er Jahren sind die letzten Reste dieser Wiesen verschwunden. Ackerbau in intensiver Form wird bis an die Böschungskante der Gewässer betrieben, sofern nicht Wirtschaftswege einen kleinen Zwischenraum abnötigen. Spritzmittel- und Dünger können daher leicht in die Gewässer gelangen. Der Bewuchs an den Ufern wird regelmäßig vom Wasserverband entfernt, maximal eine einseitige Bepflanzung wird zugelassen mit dem Argument, dass allfällige Verstopfungen der Gewässer dadurch vermieden werden können. Das auf den Böschungen wachsende Gras wird von Zeit zu Zeit gemäht und dann an den Böschungen liegengelassen, wo es verrottet. Bei hohem Wasserstand wird das verrottende Gras abgeschwemmt und trägt zur Überdüngung der Gewässer bei. Fehlender Bewuchs in Kombination mit Düngemitteln aus der Landwirtschaft und Grasschnitt führen zur Erhöhung der Temperatur im Gewässer, zum Algenwachstum und in Folge zu Sauerstoffarmut. Wild findet kaum Deckungsmöglichkeiten, durch das Schneiden von Schilf in der Vegetationszeit wird die Selbstreinigung der Gewässer durch die Wurzeln dieser Pflanzen zusätzlich erschwert. Der Arbeits- und Finanzaufwand für diese „Pflege“ erscheint uns als eine Vergeudung von Mühe und öffentlichen Mitteln. Vielmehr sollten die entsprechenden Mittel für ökologisch nützliche Maßnahmen verwendet werden.

Wir fordern daher als Maßnahmen:

1) Alle Halbschalen entfernen!

2) Versickerungsflächen an den Gewässern anlegen!

Eine kostengünstige Maßnahme kann die Errichtung eines Dammes über das Gewässer und den angrenzenden Flächen sein. Die Durchflussmenge kann mit entsprechend dimensionierten Betonrohren begrenzt werden.


Schon ein unbefestigter Weg kann eine brauchbare Pufferzone sein.

3) Begleitender beidseitiger Bewuchs an den Gewässern mit Bäumen und Sträuchern und Pufferzonen, die nicht ackerbaulich genutzt werden.

4) Rückhaltebecken sollten überall dort geschaffen werden, wo große Wassermengen im Fall eines Starkregens zu erwarten sind, z. B. in Geländemulden vorzugsweise oberhalb und seitlich der Ortschaften. Zwar wurden vereinzelt bereits Becken angelegt, wir erachten aber aus der Sicht des Wasserhaushalts und des Hochwasserschutzes noch folgende Becken als erforderlich:

a) entlang des Taschlbachs
· Oberhalb von Pürstendorf im Bereich der Einmündung des Helfensbaches
· Oberhalb von Eggersdorf im Bereich der Einmündung des Grafensulzer Baches (wurde bereits verwirklicht bzw. Erweiterung 2008 beschlossen)
· Oberhalb von Ladendorf im Bereich der Teichäcker
· Im Bereich des Zusammenflusses von Taschlbach und Neubauerbach wäre zu überlegen, eine dreieckige im Moment landwirtschaftlich genutzte Fläche für die Zwecke des Hochwasserschutzes zu verwenden

b) Grafensulzer Bach
· Oberhalb von Grafensulz aus Richtung Niederleis ist die Anlage von mehreren kleineren Rückhaltebecken zielführend, ein großes Becken ist nicht notwendig
· Unterhalb von Grafensulz sollte überschüssiges Wasser in das bestehende Feuchtgebiet eingeleitet werden. Die Fläche dieses Feuchtgebietes sollte aber erweitert werden bzw. aus der intensiven landwirtschaftlichen Produktion genommen werden (teilweise verwirklicht durch Beweidung anstelle von Ackerbau)

c) Seitlich von Pürstendorf sollten Rückhaltemaßnahmen gesetzt werden:
· gegen Süden zur Aufnahme der Wässer aus den Rieden „Steinberg“, „Bei der Kapellen“, „Hühnerberg“ und „Harberg“
· gegen Norden im Bereich der „Sulzer Runsen“

d) Seitlich von Eggersdorf sollten
· am nördlichen Ortsrand die Wässer aus dem Ried „Mühlbergen“ und
· am nordöstlichen Ortsrand die Wässer aus den Rieden Garmannsbergen und Neuberg in Rückhaltebecken gespeichert werden.

e) In Garmanns sollten Niederschlagswässer
· aus der Kellergasse evtl. durch einen Teich im Bereich oberhalb des Feuerwehrhauses oder etwas außerhalb des Ortsgebiets gesammelt werden
· eventuell sollten auch im Bereich der Rieden „Bannholzberg“ und „Neugebirge“ kleinere Becken angelegt werden. (durch Kommassierung verwirklicht)

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Die Grüne Alternative Ladendorf | Kontakt: Magdalena Frey frey@ma-frey.com