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Stand März 2009

Ladendorf


Größte Katastralgemeinde, in klimatisch günstiger Lage im Taschlbachtal am Fuß des Kirchenberges gelegen. Fläche ca. 2.657 ha, davon landwirtschaftlich genutzt ca. 66%, Wald ca. 25%, ca.1500 Einwohner. Ladendorf ist der Hauptort der Gemeinde und nimmt eine zentrale Funktion ein. Hier befinden sich Gemeindezentrum mit integriertem Veranstaltungssaal, Volksschule, Kindergarten, Freizeiteinrichtungen, die meisten Versorgungseinrichtungen. Die Bahnlinie Wien-Mistelbach-Laa erschließt die Katastralgemeinde auf einer gut in die Landschaft eingepassten Trasse. Die Bahnstation befindet sich am Ortsrand, mit dem Auto benützt man die Bundesstraße 40 und Landestraße nach Neubau und Garmanns. Mit dem Fahrrad kann man den Radweg Eurovelo 9 benutzen. Werktags Busverbindung nach Mistelbach und Ernstbrunn.


Blick von Süden auf Ortsmitte mit Schloss und Kirche

Das Landschaftsbild ist geprägt von sanften Hügeln und weiten Feldern, Feuchtgebiete sind leider auf kleine Gebiete beschränkt. In den 60er und 70er Jahren wurden durch Kommassierung und Drainagierung viele belebende Landschaftselemente entfernt, erst in jüngster Zeit kommt es langsam wieder zu einem Umdenken. Die Entwässerung erfolgt durch kleine Bäche wie den Taschlbach mit seinen Nebenbächen Neubauer Bach und Herrnleiser Bach. Um Überschwemmungen zu vermeiden, regulierte man um 1898 praktisch alle Gewässer der Katastralgemeinde, sodass sie im Moment ihre ökologische Funktion nur unvollständig erfüllen können. Weinbau war in früherer Zeit weitaus mehr verbreitet, davon zeugen die teilweise noch gut erhaltenen Kellergassen. Jetzt gibt es Weinbau nur mehr in kleineren Rieden im Norden bzw. Nordosten. Größere Wälder findet man nur am Rande der Katastralgemeinde, und zwar den Stocketwald im Südosten, den Lienenwald im Südwesten und den Leiserwald im Norden. Feldwege laden zum Wandern und Reiten ein. Obwohl der Ort noch stark landwirtschaftlich geprägt ist, bietet er auch Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbe und Fremdenverkehr. Eine Reihe von Grundstücken im Bauland sind nicht bebaut, daher besteht eine Baulandreserve von ca. 40% und auch ein Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand auf dem Gelände des ehemaligen Ziegelofens an der Neubauer Straße wird im Moment noch nicht genutzt. Aufgrund günstiger Verkehrsverbindungen und sonstiger Einrichtungen könnten unschwer wirtschaftliche Impulse für die Gemeinde und darüber hinaus gesetzt werden. Die Grundstückpreise sind moderat. Die Baulücken im Ortskern sollten vorrangig geschlossen würden. Infos über bestehende Betriebe unter Nahversorgung.

Ladendorf wurde erstmalig urkundlich erwähnt im Jahre 1161. Das Geschlecht der Ladendorfer, das offensichtlich dem Ort seinen Namen gab wird bis 1467 erwähnt. Der Ort wechselte in Folge mehrfach seinen Besitzer (Grundherrschaft) und gelangte im 17. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von Daun. Im Jahre 1645 litt Ladendorf unter dem Einfall der Schweden. In dieser Zeit wurde auch eine Reihe von so genannten Erdställen errichtet. Diese in den Lößboden gegrabenen Fluchtstollen gaben etwas Schutz vor feindlichen Truppen und manchmal findet man noch bei Fundamentierungsarbeiten oder durch Zufall Überreste. Auch unter den Kuruzzen im Jahre 1705 und unter den Franzosen 1805 und 1809 hatte Ladendorf zu leiden. Im Jahre 1866 fand in der Lindenallee die Siegesparade der preußischen Truppen statt. Und nicht nur unter fremden Truppen, sondern auch die Einquartierung österreichischer kaiserlicher Truppen stellte eine schwere Last für die Bevölkerung dar. Der Bahnbau Mitte des 19.Jahrhunderts brachte eine günstige und schnelle Verkehrsverbindung nach Wien und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, sodass Ladendorf für kurze Zeit sogar zum Kurort, wenngleich nur in bescheidenem Ausmaß, avancierte. Durch Kampfhandlungen am Ende des 2. Weltkrieges waren Tote und Verletzte auch unter der Zivilbevölkerung zu beklagen, außerdem Schäden an Gebäuden durch Beschuss und Bombenabwürfen sowohl von alliierter wie auch von deutscher Seite. An diese schwere Zeit erinnern noch die beiden Kriegerdenkmäler im Park am Hauptplatz

Maria Theresias Feldmarschall Daun ließ um 1722 das Schloss Ladendorf umbauen und ließ auch die ca. 4 km lange Lindenallee errichten, die nach Süden Richtung Pellendorf führte. Diese durfte nur von herrschaftlichen Fahrzeugen benützt werden, der Bevölkerung war sie erst in neuerer Zeit zugänglich. Im 18.Jahrhundert ging Ladendorf in den Besitz der Familie Khevenhüller über. Leider wurde das Schloss in der Zeit des 2. Weltkrieges und danach von einquartierten Flüchtlingen sehr in Mitleidenschaft gezogen, eine Zeitlang wurde noch ein Raum für die Volksschule genutzt, seither steht der Haupttrakt leer und verfällt zusehends. Nur der ehemalige Wirtschaftstrakt wird als Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude für die Eigentümerfamilie Huck benützt. Die Renovierung des Haupttraktes wäre zwar sehr kostspielig, würde aber im Falle einer wirtschaftlichen Nutzung einen großen Impuls an das wirtschaftliche und kulturelle Geschehen im Ort geben. Die alte Ladendorfer Kirche wurde 1774 abgetragen, sie stand etwas südwestlich der heutigen Stelle auf dem Gelände des heutigen Schlossparks. Die neue Pfarrkirche wurde wesentlich kleiner ausgeführt als die alte und steht jetzt gut sichtbar auf gleicher Höhe mit dem Schloss Ladendorf. Das Friedenskreuz steht ebenfalls weithin sichtbar auf einer Anhöhe nördlich des Ortes und wurde in den Jahren 1983-84 auf Initiative des ÖKB mit Unterstützung der Gemeinde und privater Spender errichtet. Es steht an der Stelle einer alten keltischen Kultstätte. Zu erwähnen wäre auch noch die ehemals herrschaftliche Wackermühle. Leider wurde dieses historisch interessante Gebäude lange Zeit vom Eigentümer vernachlässigt. In jüngster Zeit wurden allerdings Maßnahmen ergriffen, den Verfall zu stoppen. Das Grundstück rund um die Mühle wurde eingezäunt und dient der Firma Vogler zur Erzeugung und Lagerung von Feuerwerkskörpern. Zu diesem Zweck wurden Container rund um die Mühle aufgestellt. Der Mühlgang war bereits anlässlich der Kommassierung 1962 eingeebnet und die auf dem Damm wachsenden Kirschbäume gerodet worden.

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Die Grüne Alternative Ladendorf | Kontakt: Magdalena Frey frey@ma-frey.com